Der Jubel kennt keine Grenzen, unsere Jenny Wolf ist die neue Sprintweltmeisterin im Eisschnelllauf! Auf der Olympiabahn von Salt Lake City gewann die 28-Jährige mit neuer Weltrekordzeit von 37,04 Sekunden den Titel über 500 m vor der noch nach dem ersten Lauf führenden Topfavoritin Wang Beixing aus China. Mit 74,42 Zählern ist der Schützling von Trainer Thomas Schubert auch gleichzeitig neue Punkte-Weltrekord- lerin. Ihre 500-m-Zeit ist 18 Hundertstelsekunden besser als die der Kanadierin Catriomna LeMay-Doan. Zu Hause freute sich Uwe Hüttenrauch über die tolle Leistung von Jenny Wolf. Er hatte sie einige Jahre bis zur AK 17 betreut, bevor sie in die Gruppe ihres heutigen Trainers Thomas Schubert kam. Erst in den vergangenen vier, fünf Jahren platzte bei ihr der Knoten, “weil sie sich vor allem technisch stark verbessert hat”, beobachtete Uwe Hüttenrauch. Der deutsche Meistertitel, Platz sechs bei Olympia in Turin und die Gesamt- weltcup-Siege 2006/2007 verdeutlichen dies.
Schon im ersten Lauf hatte Jenny ihre persönliche Bestleitung beträchtlich unterboten, aber in der ersten Kurve einen winzigen Fehler gemacht. Das stachelte sie an, beim zweiten Durchgang alles auf eine Karte zu setzen: “Ich wollte den Sieg, und ich wollte den Weltrekord”, diktierte sie hinterher den Journalisten in den Block.
Auf die neue Weltmeisterin trifft zu, was im Sport allgemein gültig ist: Beharrlichkeit führt zum Erfolg, selbst wenn man wie 1995 beinahe wegen Perspektivlosigkeit ausgebootet werden sollte. Jenny biss sich durch, gab nie auf und zeichnete sich durch einen enormen Trainingsfleiß aus! Nun hat die Studentin den Lohn nach über 15jähriger Laufbahn – die erste große internationale Medaille. Bravo!
Eine Sprintweltmeisterin hatte unser Verein zuletzt 1990 durch Angela Hauck-Stahnke, allerdings im Sprint-Vierkampf.
Sportler, Trainer, Sponsoren und das Präsidium unseres Vereins – alle waren bzw. sind Mitglied im “SCB-Club Peking 2008” – besuchten am 14. März 2007, also genau 512 Tage vor der Eröffnung der XXIX. Olympischen Spiele in Peking im nächsten Jahr, die Botschaft der Volksrepublik China. Zhang Xiao, eine charmante Mitarbeiterin der Kulturabteilung, begrüßte uns herzlich und gab uns einen kurzen Einblick in das Botschaftshaus an der Jannowitzbrücke, das 1999 übernommen wurde. Es war in den 1980er Jahren die Zentrale des DDR-Gewerkschaftsbundes.
SCB-Präsident Matthias Stawinoga und Trainer-Vertreter Bernd Mädler übergaben im Konferenzsaal Blumen und stellten die anwesenden Sportler vor: Janin Lindenberg (Leichtathletin) hat als 400-m-Läuferin die größte Chance zur deutschen Olympiamannschaft zu gehören. Auch Degenfechterin Julia Kirschen ist noch nicht chancenlos. Mit dabei waren noch die jungen erfolgreichen Judokas Sven Maresch und Tino Bierau sowie das Eiskunstlauf-Trio Peter und Martin Liebers und Philipp Tischendorf.
Die Botschaft informierte mit einem Film über die Olympiastadt Peking, in der bis Jahresende alle Sportstätten für die 302 Entscheidungen in 38 Sportarten fertiggestellt sein sollen. Am 8. August erfolgt die Eröffnungs-, am 24. August die Abschiedszeremonie. Die Paralympics mit unserer Marianne Buggenhagen werden dann vom 6. bis 17. September 2008 ausgetragen.
Mit einem Peking (chinesisch Beijing) -Guide und weiteren Informationsmaterialen sowie einen Imbiss und guten Wünschen wurden wir dann verabschiedet.