Im Sportleistungszentrum Hannover trugen die Landesverbände von Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig Holstein ihre gemeinsamen Hallenmeisterschaften aus. Über 600 Sportler kämpften auf der blauen Hallenbahn um Norddeutsche Meisterehren.
Weitsprung-Silber mit lachendem und weinendem Auge
Ein kleines Team aus 6 Athleten und Athletinnen vertrat in Hannover erfolgreich den SC Berlin - allen voran Weitspringer Arvid Reddmann (U23/Druck). Der mehrfache Berlin-Brandenburgische Meister brachte dabei die Erfahrung einer ganzen Reihe von NDM-Teilnahmen mit ins Sportleistungszentrum. 2014 gab es es bereits die Bronzemedaille in der Jugend U20, damals hinter dem Sieger und Trainingskamerad Maximilian Wolfram. Doch nach einem starken Saisonbeginn mit Bestleistungen auf den Sprintstrecken, stand hinter seiner Form zuletzt ein Fragezeichen. Muskuläre Probleme hatten die Vorbereitung seit Januar behindert, der geplante Saisoneinstieg in der Paradedisziplin musste verschoben werden. Bei den Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften vor zwei Wochen in Potsdam gab es für den mehrfachen 7m-Springer Bronze mit 6,85m. Am Samstagmittag musste Arvid dann als Vorletzter des 9-Mann-Feldes antreten. Mit einer Eröffnung auf 6,99m konnte er sofort alle Zweifel ausräumen und die Führung übernehmen, bevor im zweiten Versuch die Überraschung folgte: Ohne das Brett zu treffen flog Arvid auf 7,18m, neue Bestweite, und verschenkte dabei sogar noch knapp 20cm. Leider sollte die Freude über den starken Versuch nicht lange währen, denn im dritten ungültigen Durchgang rutschte er unglücklich über das Brett und verletzte sich. So musste er den weiteren Wettkampf als Zuschauer verfolgen und mit ansehen, wie ihn Alexander Fuchs (SCC) im letzten Versuch noch um 5 Zentimeter vom ersten Platz verdrängte. Am Ende ein lachendes und ein weinendes Auge beim neuen Norddeutschen Vizemeister für den damit die Hallensaison ohnehin beendet ist.
Den Saisonabschluss bildeten die Meisterschaften auch für die U18-Sprinter Dario Stephan und Djamal Bohm (beide U18/Druck). Frisch in die neue Altersklasse aufgestiegen ging es im U20-Wettbewerb vor allem darum weitere wertvolle Meisterschaftserfahrung zu sammeln. Während für Djamal die Hoffnung auf eine Bestzeit nicht aufging und nach 7,55s im Vorlauf bereits Schluss war, gelang Dario in 7,24s der Einzug in die Zwischenläufe. Dort bestätigte er in 7,22s trotz eines schwachen Starts sein starkes Niveau dieser Hallensaison und verpasste seine Bestzeit nur um eine Hundertstel. Etwas tragisch: diese eine Hundertstel fehlte letztlich auch zum Finaleinzug, der das Ende der Saison noch abgerundet hätte
Im 60m-Wettbewerb der Männer setzte Fabian Wagner (M/Druck) seine guten Trainingsleistungen um und stellte zum Saisonende seine Bestzeit (7,36s) ein.
Norddeutsche Meisterschaften als Zwischenstation auf dem Weg zu den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften
Für die U18-Sprinterinnen Eileen und Carolin Lachmann stellten die Norddeutschen Hallenmeisterschaften "nur" eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften dar. Mit Vorlauf, Zwischenlauf und Finale konnten schon einmal Meisterschaftsabläufe geprobt werden. Vor allem Eileen gelang es sich über alle 3 Runden auf konstantem Niveau zu präsentieren. In 7,75s und 7,76s entschied sie Vor- und Zwischenlauf klar für sich. Im Finale folgten noch einmal 7,76s und damit der dritte Platz. Konstant schnelle Zeiten - für den Ausrutscher nach oben fehlte es der Berlin-Brandenburgischen U20-Meisterin vor allem im Finale noch an der nötigen Lockerheit. Zwillingsschwester Carolin, ihres Zeichens Berlin-Brandenburgische U18-Meisterin, erwischte dieses Mal keinen optimalen Tag. In 7,83s blieb sie im Finale als Sechste etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück. Für beide gilt es nun auf eine störungsfreie Vorbereitung und eine erfolgreiche erste Teilnahme bei Deutschen Jugendhallenmeisterschaften zu hoffen.