Momentan laufen die Straßeneuropameisterschaften im Radsport in Tartu/Estland. Maximilian Schachmann, vor drei Jahren WM Dritter im Zeitfahren der Junioren für unseren Verein im Holländischen Valkenburg, gewann EM Bronze in dieser Disziplin, diesmal in der U23 und nur 16 Sekunden hinter dem Sieger aus Holland. Damals in Holland lag Max auf Titelkurs, nach 2/3 der Strecke hatte er über 30 Sekunden Vorsprung auf den späteren norwegischen Weltmeister. Seine Fans vom SC Berlin, die an der Strecke mit fieberten, trauten ihren Ohren nicht. Der Cauberg am Ende, aus dem Amstel Gold Race bekannt, und Schaltungsprobleme, ließen Max etwas Zeit verlieren. Am Ende kam trotzdem ein völlig überraschender dritter Platz heraus, der das zuvor vergangene "Seuchenjahr" vergessen machte. Bei der Junioren EM zuvor im Jahr 2012 kam Max auf den 9. Platz. Diese Bronzemedaille lässt nun für die WM Ende September in Richmond/USA hoffen. Platz 3 bei der EM dürfte seine Qualifikation dafür sein.
Den Autoren schrieb er gestern noch "Ich wollte zwar gewinnen, aber da geht noch was. Ich hatte ein Déjà-vu, will mal ganz oben stehen." Mit Déjà-vu ist sicher die Parallele zu Bronze 2012 gemeint. Max lebt seit 2012 mit seiner Freundin in Erfurt und wird dort von Jörg Werner betreut, der auch der Manager von Tony Martin, Marcel Kittel und John Degenkolb ist. Ein Mann der sich im Radsport alles selbst erarbeitet hat und sehr gute Verbindungen in die Profiradsportszene hat. In diesem Jahr fährt unser Sportler für das Team AWT greenway. 2014 fuhr Max für das Nachwuchsteam von Giant Shimano und 2013 für das Thüringer Energieteam EON. Das ist Radsport. Trotz großem Talent braucht man unbedingt eine Lobby und gute, vertraute Begleiter. Vor seinem Erfolg in Tartu konnte Max bei der Königsetappe der namhaften Du Tour Alsace/Frankreich auf Platz drei fahren und schrammte nur knapp an Platz zwei vorbei. Diese beiden Erfolge sind wichtig für seine Seele und Vita. Jetzt gilt es gesund zu bleiben in Richtung Richmond.