Am Samstag, dem 10. September 2022, fand in unserem Karower Dojo in der Sporthalle des Robert-Havemann-Gymnasiums unser Selbstverteidigungs-Tag statt. Und weil bei Übungen zur Selbstverteidigung auch mit einer hohen Realitätsnähe geübt werden soll, war das Mindestalter auf 14 Jahre festgelegt.
So fanden sich morgens um 10:00 Uhr etwa 20 Karateka und Judoka vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen zusammen, um von den Experten vor allem Selbstverteidigungs-Techniken aus dem Ju-Jutsu (die „sanfte Kunst“) und dem American Kenpo Karate zu erlernen.
Ju-Jutsu ist eine Kampfkunst und ein Selbstverteidigungssystem. Die Wurzeln liegen im Aikido, Judo und Karate, aus denen jeweils die praktikabelsten Techniken entnommen wurden. American Kenpo Karate ist eine Selbstverteidigungskampfkunst, die sich ebenfalls aus verschiedenen Kampfkünsten entwickelt hat, u.a. aus Jiu Jitsu, Kung Fu und Boxen.
Wir konnten einen ersten Einblick in diese Selbsverteidigungssysteme bekommen und teilten uns dazu in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe begann bei Stefan Friedrich, Meister im Ju-Jutsu und Judo, mit Übungen zur Befreiung aus einer Umklammerung, gefolgt von Hebel- und Führungstechniken am Arm-Schulter-Ellenbogen-System. Anschließend wurden Techniken im Bodenkampf geübt, die sich mit Festhalten und Hebeltechniken am Ellenbogengelenk bei gleichzeitiger Fixierung des Gegners durch Einsatz des einseitigen Kniens auf dem Brustkorb beschäftigt haben. Außerdem wurden Befreiungen aus der Festhalte geübt, z.B. mittels Stimulation von Vitalpunkten.
Die zweite Gruppe übte bei André Sauer, Meister im Karate und American Kenpo Karate, erste Technikkombinationen zur Abwehr von „Boxangriffen“ einschließlich Konter zum Solarplexus bzw. zum Herzen. Erweitert wurden die Kombinationen dann um einen Fußtritt zwischen die Beine, gefolgt von einem Schlag ins Genick (wie Tettsui-Uchi). Im Kenpo Karate wird immer weiter – bis zur Kampfunfähigkeit des Gegners – gekämpft, wie z.B. ein weiterer Tritt in das Kniegelenk des Gegners zur Destabilisierung und so weiter.
Im dritten Teil des Seminars haben dann alle TeilnehmerInnen einen Einblick in das Thema Stockkampf mit Danny Uhlrich, ebenfalls Meister im Shotokan Karate, erhalten. Die Anwendungsidee war hierbei die Verwendung eines Regenschirms zur Verlängerung des Armes. Gezeigt und geübt wurden Angriffs- und Verteidigungstechniken sowie die Entwaffnung des Gegners. Gesteigert wurden die Kombinationen dann von weiteren Kontertechniken, um den Gegner kampfunfähig zu machen.
Nach etwa fünf Stunden des intensiven Übens war das Seminar dann auch vorbei und Jede/r konnte für sich neue Anregungen (und vielleicht auch einen Muskelkater) mitnehmen. Wie immer konnte es nur einen Einblick in die Möglichkeiten geben. Aber daran kann dann fleißig weiter geübt werden und vielleicht gibt es ja anschließend noch den Wunsch nach mehr…
Euer Trainer-Team