Am vergangenen Wochenende fanden in der Frankfurter Süwag Energie ARENA im Rahmen der FINALS die Deutschen Meisterschaften im Gerätturnen der Frauen und Männer statt. Die Turner*innen des SC Berlins vertraten die Hauptstadt mit viel Leidenschaft und Freude am Turnsport. Am Ende reichte es für eine Bronzemedaille für Dario Sissakis am Boden und einige Top 10 Platzierungen.
Solide Mehrkampfleistungen
Am Samstag, den 8.6.2024, gingen zuerst die Frauen an den Start. Unter ihnen gab die SC Berlinerin Finia Friedländer im Mehrkampf an allen vier Geräten ihr Bestes. Abseits des vom Fernsehen begleiteten Herzschlag Duells am Stufenbarren, in dem die Stuttgarterinnen Elisabeth Seitz und Helen Kevric ihr Olympiaticket frühzeitig lösen wollten, fieberte das Hallenpublikum mit allen Athletinnen gleichermaßen lautstark mit. Getragen von dieser Atmosphäre konnte Finia ihre vier Übungen ohne große Fehler präsentieren. Nur an ihrem letzten Gerät, dem Stufenbarren, wurde es beim Rückschwung Handstand mit halber Drehung kurz brenzlich. Mit einem zusätzlichen Schwung konnte sie aber auch hier einen Sturz verhindern und beendete ihren Mehrkampf mit 45,050 Punkten. Sie erreichte damit den 16. Platz konnte ihr Qualifikationsergebnis aus den Berliner Meisterschaften im Mai bestätigen.
Samstagabend folgten am Abend die Männer und begeisterten das Publikum an den sechs Geräten. Die SC Berliner Dario Sissakis und Karim Rida waren in derselben Riege und starteten am Pauschenpferd, während SC Berliner Nils Matache seinen Mehrkampf an den Ringen begann. Der Wahlberliner Milan Hosseini, der in der heimischen Turnhalle in Berlin Hohenschönhausen ebenfalls bei Trainer Brian Gladow trainiert, hatte seinen Auftakt am Boden. Das zeitgleiche Geschehen an den 3 Geräten stellte nicht nur das Berliner Trainerteam vor logistische Herausforderungen. Auch die Berliner Fans waren gefragt, ihre Aufmerksamkeit auf ihre Athleten gleichzeitig zu richten, da sie innerhalb ihrer Riegen jeweils an derselben Position starteten. Der Jubel kam bei den Männern im Halleninnenraum an und honorierte die soliden Mehrkampfleistungen.
Milan Hosseini erreichte Platz 6 mit 79,298 Punkten – nur ein unglücklicher Sturz kurz vor dem Übungsende am Pauschenpferd ließ ihn die magische 80-Punkte-Grenze knapp verpassen. Auch Karim Rida (Platz 13 mit 76,765 Punkten) und Nils Matache (Platz 14 mit 75,398 Punkten) machten ihre Sache gut. Nur für Dario Sissakis war dieser Samstagabend eine Berg-und-Tal-Fahrt: Am Startgerät Pauschenpferd musste er gleich 4 Stürze in Kauf nehmen und setzte damit schlechte Vorzeichen für eine gute Platzierung. Im Verlauf des Wettkampfs sollten das auch nicht die einzigen Fehler bleiben. Aber an seinen Paradegeräten Ringe, Sprung und Boden konnte er zeigen, was in ihm steckt. Am Ende reichte es mit 71,398 Punkten nur für Platz 21.
Gerätefinals mit Überraschungen
Am Sonntag, den 9.6.2024, galt es dann in 5 Finalplätzen, die Leistungen vom Vortag zu wiederholen oder zu übertreffen. Nils Matache war als sechster in das Pauschenpferd Finale eingezogen und behielt mit 12,625 Punkten diesen Rang. Milan Hosseini kämpfte an Reck und seinem Paradegerät Boden um Medaillen im Finale, während sich Dario Sissakis an den Ringen um einen Treppchenplatz bemühte und ebenfalls am Boden noch eine Chance erhielt. Milan verbesserte sich mit 13,475 am Reck um 0,242 Punkte im Vergleich zum Vortag und erreichte damit Platz 4. Auch Dario schlitterte an den Ringen mit 13,600 Punkten auf Platz 4 knapp am Treppchen vorbei. Für beide wurde es am Boden nochmal spannend. Als EM-Dritter gepaart mit den Leistungen vom Vortag galt Milan als Favorit und turnte als letztes. Ein Sturz in der dritten Diagonalen bei der akrobatischen Verbindung Rondat – 3 ½ Schraube gestreckt – ½ Schraube gehockt machte ihm jede Chance auf eine Medaille zunichte. Mit 12,900 Punkte bedeutete das Platz 6. Dario, der als letzter ins Finale eingezogen war und damit als erstes seine Übung im Bodenfinale präsentiert hatte, lag zu diesem Zeitpunkt mit 13,800 Punkten auf Platz 3 und musste bis zum Ende zittern. Der Sturz seines Trainingskollegen bewirkte für ihn die Bronzemedaille.
Mit diesen sehr guten Leistungen und Platzierungen gingen die Finals 2024 im Gerätturnen für die gesamte Berliner Riege erfolgreich zu Ende.