Regen, Hagel, Sturm und kühle Temperaturen - wahrlich kein Leichtathletikwetter. Bei der Premiere des neuen Berliner Pfingstsportfestes "The Berlin Meeting" gaben sich Athleten und Veranstalter im Stadion Lichterfelde dennoch größte Mühe gute Leistungen zu ermöglichen. Den Athleten des SC Berlin gelangen dabei drei Pfingstsportfestsiege und viele weitere vordere Platzierungen - doch der starke Wind machte viele tolle Leistungen, persönliche Rekorde und Normen zu nichte.
Sprinter hadern mit dem starken Wind
Für die 100m-Sprints am Samstag zeigte sich zur Freude aller die Sonne noch das ein oder andere Mal. Die kalten Temperaturen, bei Sprintern gar nicht beliebt, glich der Rückenwind aus, sodass es am Ende doch viele gute Leistungen aus Sicht der SCBer gab: Der 100m-Sprint der weiblichen Jugend U18 war fest in der Hand von Eileen und Carolin Lachmann (beide U18/Druck). Während Carolin vor Wochenfrist beim Debut in Spandau (12,39s) noch die Oberhand behielt, steigerte sich dieses Mal Eileen um 1,5 Zehntel und holte sich in 12,34s den Pfingstsportfestsieg und bliebt nur eine Hundertstel über ihrer Bestleistung aus dem Jahr 2015. Carolin folgte in 12,41s auf Platz zwei. Dabei blieben beide erneut unter der DJM-Norm (12,50s). Diese verpasste Carolin am Sonntag in 25,74s als Zweite über 200m nur äußerst knapp, während Eileen als Vierte in 25,96s erstmalig unter der 26 Sekunden-Marke blieb.
Während die Lachmann-Zwillinge stets Glück mit den Windbedingungen hatten, hatten andere SCB-Athleten Grund zum hadern. In der männlichen Jugend U18 steigerten sich Djamal Bohm und David Jahnke (beide U18/Druck) als Zweiter und Fünfter auf 11,45s bzw. 11,79s. Doch zu starker Rückenwind verhinderte das Eingehen der Leistungen in die Rekordbücher. Ähnlich ging es auch den Jungen der U16: Hier unterbot Julian Schröder (M15/Druck) als Zweiter in 11,69s die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften U16 (11,80s) und die D-Kadernorm (11,70s) und auch Daniel Eibenstein (M15/Druck) blieb in 11,71s unter erstgenannter. Weitsprung-Ass Wilhelm Kurschus (M15/Druck) bewies im gleichen Lauf als Fünfter in 11,88s Sprinterqualitäten. Wie hätte es anders sein sollen, auch hier war der Rückenwind zu stark, sodass keine der Leistungen in die Statistiken eingeht bzw. als Norm und Beistleistung zählt. Glück hatten einzig Daniel, der im Vorlauf in 11,79s seine zweite DJM-Norm knackte, und Fabian Wagner (M/Druck), der bei den Männern in 11,41s zur Bestzeit lief. Über 200m steigerte er sich als Dritter gar um mehr als eine halbe Sekunde auf 23,08s - bei zu starkem Rückenwind. Größter Pechvogel des Wochenendes war aber vermutlich Julian Schröder, der sich aufgrund zu starken Windes sowohl im 100m-Vorlauf, im 100m-Finale und dann auch noch im 80m-Hürdensprint nicht über Bestzeiten und Normen freuen konnte. Denn in 11,20s lief er am Sonntag als Zweiter auch im Hürdensprint in 11,20s exakt die D-Kadernorm und blieb klar unter der DJM-Norm, sodass die Enttäuschung am Ende groß war. Noch mehr Grund zum Ärgern hatte sicher Daniel Eibenstein, der im gleichen Lauf mit 10,96s förmlich eine Leistungsexplosion vollzog und den SCB-Doppelsieg im Hürdensprint perfekt machte.
Aber auch wenn viele der guten Leistungen noch vom Winde verweht wurden, so wurde doch klar, die Form stimmt und es ist nur eine Frage der Zeit bis Bestzeiten und Normen auch bei regulären Bedingungen fallen.
Kurschus wieder mit weiten Sprüngen
Der dritte SCB-Sieg ging auf das Konto von Wilhelm Kurschus, der in seiner Parade-Disziplin bewies, dass der starke Saisonbeginn (6,77m) vor zwei Wochen keineswegs ein Ausrutscher war. Nachdem er zum Aufgalopp in 11,68s eine neue Bestzeit im Hürdensprint aufstellte, konnten ihn in der Folge weder die kühlen Temperaturen noch Regengüsse und Rückenwind aufhalten. Mit einem Satz auf 6,68m distanzierte er die Konkurrenz um mehr als einen Meter und zeigte damit, dass er in der Lage ist sein neu gewonnenes Leistungsvermögen beständig abzurufen. Die nächsten Wettkämpfe werden zeigen wie weit es für Wilhelm noch hinausgehen wird. Auf Rang drei stellte Teamkollege Till Krebs (M15/Druck) mit 5,52m eine neue persönliche Bestleistung auf.
Einen weiteren Podestplatz durfte auch Antina Junge (W15/Höhne) feiern, die über 800m in 02:25,64min auf Platz drei lief.