Nach den Erwachsenen und den unter 18-jährigen trugen an diesem Wochenende die Altersklassen U16 und U20 ihre Norddeutsche Meisterschaften aus. Mit von der Partie im Rostocker Leichtathletikstadion ein kleines aber schlagkräftiges Team des SC Berlin. Für die einen lieferten die "Norddeutschen" 3 Wochen vor den Deutschen U16-Meisterschaften den Rahmen für eine Generalprobe, für die anderen waren sie die letzte Chance doch noch auf den Zug zu den Deutschen Meisterschaften aufzuspringen.
Den Auftakt machte am Samstag Weitsprung-Ass Wilhelm Kurschus (M15/Druck) in seiner Paradedisziplin. Mit der besten Meldeleistung gehörte der 15-jährige zu den Favoriten um den Titel. Nachdem zuletzt in Göteborg die großen Weiten aber aus blieben, galt es für ihn konzentriert und fokussiert an den Start zu gehen, um mit einem guten Resultat noch einmal Selbstvertrauen zu tanken. Die Marschroute vor dem Wettkampf: Im ersten Versuch motivieren, als sei es der letzte um der Konkurrenz eine starke Weite vorzulegen. Gesagt, getan. Der Plan von Wilhelm und Trainer Christopher Druck ging auf. Mit einem Sprung auf 6,70m schaffte der Berliner Meister sofort klare Verhältnisse. Tatsächlich konnte kein Konkurrent Wilhelm noch gefährden, denn jeder der 5 gültigen Versuche hätte zum Sieg gereicht. Dabei lieferte Wilhelm weitere starke Versuche auf 6,64m sowie 6,71m und seine Siegerweite 6,72m ab. Eine stabile Serie also - und vor allem eine starke mentale Leistung. Nach dieser erfolgreichen Generalprobe gilt es für Wilhelm nun selbstbewusst aber fokussiert und aufmerksam zu den Deutschen Meisterschaften zu fahren. Denn in drei Wochen in Bremen beginnt ein neuer Wettkampf und alle Vorleistungen zählen dort nicht.
Gleiches Bild, andere Disziplin am Sonntag: Im 80m-Hürdensprint der M15 sollten auch Daniel Eibenstein und Julian Schröder (beide M15/Druck) noch einmal für die DJM U16 testen. Auch hier galt die gleiche Vorgabe des Trainers: sprichwörtlich den "Ball flach halten", fokussieren und auf die eigene Leistung konzentrieren. Auch Daniel und Julian meisterten diese Aufgabe souverän und erreichten als Vorlaufsieger in 11,02s und 11,06s das Finale in das sie nun als Favoriten gingen. Doch was bisher häufig nicht klappen wollte, gelang dieses Mal: Als Titelaspiranten und mit dem Willen zu gewinnen, gelang beiden an diesem Tag auch im Finale ein sauberer und vor allem guter Lauf, den Daniel am Ende knapp für sich entscheiden konnte. Mit 10,85s und 10,91 Sekunden pulverisierten beide Athleten dabei auch ihre persönlichen Bestzeiten und hielten dem Druck im Finale stand. So gab es am Sonntag im Rostocker Leichtathletikstadion einen Doppelsieg im Hürdensprint.
Weniger erfolgreich lief der Wettkampf für diejenigen die mit der großen Hoffnung angereist waren, kurzfristig noch die Qualifikation für Deutsche Meisterschaften zu erfüllen. Im 100m-Sprint der männlichen Jugend U20 erreichte U18-Athlet Dario Stephan (Druck) leider nicht gesund das Ziel und konnte die letzte Chance zum Erreichen der Norm von 11,30s nicht mehr nutzen. In der W15 versuchte Antina Junge (Höhne) sich noch einmal an der Norm für die DJM U16 über 800m. Zuletzt war sie dem Richtwert, der bei 02:21,00min steht, immer näher gekommen. Das gelang auch in Rostock. Doch in 02:21,60min steigerte sie zwar ihre Bestzeit, verpasste aber die DM-Norm um etwas mehr als eine halbe Sekunde.