Winterzeit ist bekanntlich Wettkampfzeit – und so finden an den Januarwochenenden traditionell die Landesmeisterschaften der verschiedenen Altersklassen in der Berliner Rudolf-Harbig-Halle statt. Unweit des Olympiastadions ging es am 15. & 16. Januar zunächst für die Jugendlichen U18 sowie die Männer & Frauen um Zeiten, Weiten und Titel.
Hürden-Triple bei den Männern
Für U20-Hürdenass Shelton Quinze, sollte es der erste Start über die 1,067m hohen Männerhürden werden, die er zuvor nur wenige Male im Training angegangen war. Mit Julian Molkenthin, der zum Saisonstart bereits starke 8,19s vorgelegt und sich in der Deutschen Jahresbestenliste damit in den Top 10 platziert hatte, sollte er zudem auf einen starken Konkurrenten aus der eigenen Trainingsgruppe treffen.
Nach sehr guten 8,06s im Vorlauf konnte sich Shelton im Finale dann noch einmal deutlich steigern und ließ die Konkurrenz in blitzschnellen 7,88s hinter sich – zu diesem Zeitpunkt deutsche Jahresbestzeit bei den Männern. Dabei war er gar schneller als über die flacheren Jugendhürden eine Woche zuvor. In Sheltons Windschatten gelang es Julian als Zweiter seine erst vor Wochenfrist aufgestellte Bestzeit noch einmal einzustellen und damit seinen Anspruch auf einen Startplatz bei den Deutschen Meisterschaften zu untermauern. Das Triple für den SC Berlin rundete Supawat Yotkantho in 8,86s mit der Bronzemedaille ab.
In der männlichen Jugend U18 startete Lukas Kalski erst das zweite mal über die 0,914m hohen Hürden. Schon im Vorlauf konnte der 15-Jährige, der erst seit wenigen Monaten in der Trainingsgruppe von Christopher Druck gemeinsam mit Shelton, Julian und Co. trainiert, in 8,28s erstmals unter 8,30s bleiben. Im Finale verhinderte ein früher Fehler eine weitere Steigerung. In 8,36s bestätigte der Siebte der Deutschen U16-Meisterschaften 2021 als Zweiter aber sein starkes Niveau auch in der neuen Altersklasse und gehört damit zu den nationalen Top 10.
Nach dem Hürden-Triple folgt das Sprint-Double
An Tag zwei der Meisterschaften ging es ohne Hindernisse auf der Bahn mit den flachen Sprintstrecken weiter. Hier sollte Tobias Meyhöfer als Favorit in den Wettbewerb eingreifen. Der ebenfalls von Christopher Druck trainierte Athlet, der aufgrund von Verletzungen die Hallensaison in den letzten Jahre immer wieder zwangsweise auslassen musste, ist in seinem ersten Jahr bei den Männern stärker denn je über die 60m zurückgekehrt. Zum Saisonauftakt eine Woche zuvor blieb die Uhr bereits nach 6,89s und damit erstmals unter der 7-Sekunden-Marke für ihn stehen. Im Finale der BBHM sollte sich Tobias gefordert von U20-Teamkollege Shelton, der nach seinem Hürden-Coup auch über die 60m Lust auf Edelmetall hatte, noch einmal steigern. In 6,86s feierte er nicht nur seinen ersten Titel bei den Männern sondern steigerte seine Bestzeit erneut. Einziger Wermutstropfen: Die Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften verpasste er um die Winzigkeit einer Hundertstelsekunde. Shelton folgte mit ebenfalls neuer Bestzeit von 7,00s auf dem Silberrang. Supawat, Tags zuvor über die Hürden mit Bronze dekoriert, verpasste das A-Finale als Neunter denkbar knapp, entschied aber das B-Finale in guten 7,26s für sich.
U18-Hürden-Neuzugang Lukas versuchte stellte sich ebenso der Sprintkonkurrenz auf den flachen Strecken und wusste sich hier in Szene zu setzen: In 7,45s gelang ihm als Achter über 60m erneut eine gute Platzierung bevor er über die 200m als Vierter in 23,71s gar noch einen draufsetzen konnte.
Hürden-Vizemeister Julian absolvierte seinen erst zweiten Wettbewerb im Dreisprung der Männer und übertraf als Vierter erneut die 14m-Marke (14,05m).
Alle Platzierungen und Leistungen in der Übersicht:
60m Hürden Männer | Gold | Shelton Quinze | 7,88s |
Silber | Julian Molkenthin | 8,19s | |
Bronze | Supawat Yotkantho | 8,86s | |
60m Hürden MJU18 | Silber | Lukas Kalski | 8,36s |
60m Männer | Gold | Tobias Meyhöfer | 6,86s |
Silber | Shelton Quinze | 7,00s | |
9. Platz | Supawat Yotkantho | 7,26s | |
200m MJU18 | 4. Platz | Lukas Kalski | 23,71s |
Dreisprung Männer | 4. Platz | Julian Molkenthin | 14,05m |
60m MJU18 | 8. Platz | Lukas Kalski | 7,45s |