Mit ganz unterschiedlichen Hoffnungen und Zielen traten am Sonntag-Morgen 7 Athletinnen und Athleten der U20 die Reise ins thüringische Jena zum 18. Nationalen Leichtathletikmeeting an. In der Kulisse des Ernst-Abbe-Stadions wollten sie sich mit Bestzeiten vor den Deutschen Jugendmeisterschaften noch einmal beweisen, Selbstvertrauen tanken oder noch die DJM-Norm erreichen. Die Zeichen dafür standen eigentlich gut, wäre nicht die Zeitmessanlage auf der Gegengeraden ausgefallen. Vor den Augen von Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und der Jenaer Zuschauer mussten die 100m- und 110m-Hürden-Vorläufe dann mit starkem Gegenwind ausgetragen werden. Das machte nicht nur unseren Sportlern auf der Jagd nach Bestzeiten einen Strich durch die Rechnung, sondern auch einem Großteil der angereisten Deutschen Sprintelite, der vor den Deutschen Meisterschaften auf schnelle Zeiten hoffte. Bei bis zu 2,9 Meter pro Sekunde Gegenwind blieben diese aber aus.
“Bin auf dem 100m-Trip”
Während Arvid Reddmann, Botvid Reddmann, Long Nguyen und Franziska Hönzke angesichts der starken Konkurrenz nach den Vorläufen ohne Bestzeiten die Segel streichen mussten, gelang Claudia Bode über 100m der WJU20 bei Gegenwind der Vorlaufsieg in 12,65s. So konnte sie am Ende auch davon profitieren, dass zu den Endläufen die Zeitmessung auf der Gegengeraden wieder funktionierte und unter besseren Bedingungen gelaufen werden konnte. In 12,39s steigerte sie sich im Finale deutlich und wurde gute Zweite. Dabei blieb sie bereits zum vierten mal in dieser Saison unter der Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften und konnte reichlich Selbstvertrauen tanken.
Weniger Glück hatte Felix Jahn im Hürdensprint. Denn auch er musste gegen den Wind anlaufen. So war es kein Wunder, dass er über eine Zeit von 14,71s nicht hinaus kam. Eine besondere Gelegenheit bot der Lauf dennoch: Neben Felix stand der Fünfte der Hallen-EM und Olympiateilnehmer Erik Balnuweit auf der Bahn.
Nachdem die Zeitmessung wieder funktionierte, lebten zumindest über 200m die Hoffnungen auf gute Ergebnisse wieder auf. Wenn dann nicht die Anlage abgebaut und doch wieder gegen den Wind gelaufen worden wäre. Sehr schade – denn mit 23,22s bzw. 26,25s zeigten vor allem Botvid Reddmann und Franziska Hönzke (LAC Berlin), die nah an ihre Bestzeiten heran liefen, dass die Form stimmt. Nun müssen sie auf die Norddeutschen Meisterschaften in 3 Wochen hoffen um zu zeigen was sie tatsächlich können.
Keine Norm im Weitsprung
Schwer taten sich auch die Weitspringer. Bei Regen blieben nahezu alle Athleten der U20 und der Männer deutlich hinter ihren Vorleistungen zurück. Leider erging es auch unseren beiden Starten Maximilian Wolfram und Arvid Reddmann nicht besser: Mit 6,68m und 6,58m feierten sie zwar einen Doppelsieg in der MJU20, aus den angepeilten 7 Metern und damit vor allem der DJM-Norm für Arvid, wurde aber nichts. Damit bleibt der Berlin-Brandenburgische Meister, der zwar über 100m und 4x100m bereits qualifiziert ist, weiter ohne Weitsprung-Norm für Wattenscheid.