Da wo Maximilian Beyer und Theo Reinhardt sich momentan bewegen, nämlich unter den stärksten deutschen Bahnfahrern, möchte Karlo Brüser im Männerbereich auch hineinfahren. Dafür hat er noch ein Juniorenjahr vor sich. In jedem Jahr macht der BDR auf der Bahn zwei Überprüfungen, im Frühjahr und Herbst, für die Altersklassen U17/U19. Hier messen sich die besten deutschen Rennfahrer.
Die Königsdisziplin ist die Einerverfolgung. Wer hier zu den Besten zählt, hat gute Chancen im kommenden Jahr Nationalkaderstatus zu erhalten. Also hat Trainer Michael Bräunig mit Unterstützung von Trainer Hans Scheibner sich besonders auf diese Disziplin konzentriert. Wir hatten schon von der Positionsoptimierung für Karlo berichtet. Letztendlich hat sich alle Mühe gelohnt und es sprang Platz 3 in der EV in Frankfurt/Oder heraus. Karlo verbesserte sich um 5 Sekunden im Vergleich zum Ergebnis der Deutschen Meisterschaft, was in dieser Disziplin in so kurzer Zeit ein Quantensprung ist. Der Sportler wurde mit der richtigen Trainingsmethodik auf den Punkt fit gemacht und die Positionsoptimierung brachte nicht nur mehr Aerodynamik, sondern auch Selbstvertrauen.
Wie in jedem Jahr hat der BDR auch die besten zwanzig U 15 Sportler weiblich/männlich von der deutschen Meisterschaft Straße zu einem Lehrgang Anfang November nach Frankfurt/Main eingeladen. Sandra Hainzl und Maurice Ballerstedt kommt diese Ehre in diesem Jahr zuteil. Somit können sich beide vor den Bundestrainern präsentieren. Eine wirkliche Motivationsveranstaltung.
Die Fredersdorfer Radrennbahn war vor ein paar Wochen der Schauplatz für ein ganz besonderes Ereignis. Normalerweise wird diese Bahn von uns vor allem für die jüngsten Rennfahrer zur Gewinnung von Wettkampfpraxis genutzt. Sportler die noch keine Lizenz haben können sich hier messen und die besonderen Gegebenheiten einer Bahn kennen lernen. U15 Trainer Daniel Klose ist es zu verdanken, dass sich in Fredersdorf diesmal alle Rennfahrer unseres Vereins mit und ohne Lizenz einfanden. Der Rennkalender sah sowieso kaum noch wertvolle Radrennen in Berlin/Brandenburg vor, sodass Trainer Klose nicht lange brauchte, um auch den restlichen Trainerkreis von seiner Idee zu überzeugen.
Das Wetter spielte mit, das Fredersdorfer Oval war weinrot eingefärbt und alle unsere Sportler und Trainer bewegten sich auf engem Raum im gleichen Zeitfenster. Die üblichen Radrennen finden meist in großen Zeitabständen statt, was auch nicht zu vermeiden ist. Die Kleinen sind schon lange mit ihrem Wettkampf fertig, sind auf dem Weg nach Hause und die Großen haben den Rennort noch gar nicht erreicht. Es war ein toller Tag, der für unseren Zusammenhalt und unsere Philosophie sehr wichtig war. Die Jüngsten konnten zu den älteren Jahrgängen aufschauen und sicher so einiges lernen. Gleichsam hatten die "alten Hasen" sicher Spaß, wenn die U11er im Oval um die Wette fuhren und fühlten sich an ihre Anfänge zurück erinnert. Die Fredersdorfer Organisatoren stellten sich ruckzuck auf den weinroten Ansturm ein und zauberten wieder eine wertvolle Rennveranstaltung aus dem Ärmel. Dafür gilt ihnen unser Dank. Unser SC Berlin dominierte an diesem Tag praktisch alle Altersklassen. Auf diese Demonstration in Fredersdorf können wir wirklich stolz sein und auch darauf aufbauen.
Nun zu den Ergebnissen: Bei den Anfängern der Jahrgänge 2003/2004 siegte Tim Schulz vor Luc Schülke und Paul Reichardt. In den Jahrgängen 2005/2006 gewann Jaris Misch vor Leavan Orzeszek und Theodor Lenk. Unsere Jüngsten beherrschten auch die Altersklassen 2007/2008. Hier gewann Joshua Kauffmann vor Monty Walder und Florian Fisch. Also drei komplette Podien in weinrot. Radsportherz was willst du mehr.
Aber auch in den Lizenzrennen waren wir stark. Die AK U11 wurde von Hugo Rockstroh vor Benjamin Dörnbrack gewonnen. Beide lieferten sich wirklich schöne und faire Duelle. Sandra Hainzl U15 siegte wieder einmal, diesmal im Rennen mit den Jungen der U13.
Joe Grabowsky U17, der im traditionsreichen Radrennen von Neuenhagen mit Platz 2 den einzigen Podiumsplatz für uns holte, gewann in Fredersdorf souverän den ersten Platz, gefolgt von Luise Ollick auf Platz 3. Joe hat eine tolle Entwicklung, sowohl als Sportler und auch als Persönlichkeit in unserem Verein genommen. Im kommenden Jahr wird er dann schon Junior sein, Kinder wie die Zeit vergeht!!!
Ein beeindruckendes Rennen lieferten sich, sehr zur Freude aller, unsere Junioren ergänzt durch einige U23 Fahrer. Die körperliche Präsenz wirkte und was sie auf der Bahn taktisch veranstaltet haben, machte wirklich Freude. Am Ende siegte Pepe Kunert vor Karlo Brüser und Wilhelm Winkler. Also komplett weinrotes Podium.
Fredersdorf war diesmal aber auch Ort des Abschiedes. Willem Pönitz beendete nach 8 Jahren Radsport seine bemerkenswerte Laufbahn. Sein besonderes Verhältnis zu seinem Trainer Michael Bräunig ist fast jedem bekannt. An seiner Seite absolvierte Willem einen ganz besonderen Weg, wo es eigentlich nie darum ging zu siegen, sondern eher darum dabei zu sein, Spaß zu haben und den gemeinschaftlichen Zusammenhalt zu genießen. Willem ist das beste Beispiel dafür, dass auch Sportler ihren Weg bei uns gehen können, ohne unbedingt die ganz großen Ziele anzusteuern. Er war in all den Jahren immer geschätzt und integriert, dazu immer zu einem Spaß aufgelegt. Selbst Max Schachmann ließ es sich nicht nehmen, Willem Rennsachen seines damaligen Thüringer Energie Teams zukommen zu lassen. Willem möchte in Zukunft unsere Trainer unterstützen. Wir freuen uns, dass der Junge uns erhalten bleibt.
Auch Jan Eric Schlaubitz sagte zumindest für die Juniorenzeit Ade. Er bestritt erst in der U17 sein erstes Rennen. Hatte also keine weiteren Erfahrungen in den jüngeren Altersklassen. Jan Eric hat aber vor, auch in der U23 Rennen zu bestreiten. Unsere Unterstützung wird er haben.