Die vergangenen Wochen waren für die Radsportler unseres Vereins vor allem durch die Deutschen Straßenmeisterschaften und Deutschen Einzelzeitfahrmeisterschaften geprägt.
Als wir uns zur Deutschen Meisterschaft Straße nach Queidersbach Rheinland-Pfalz auf den Weg machten, hatten wir durchaus ein rundum gutes Gefühl, dort am 29.6.gut abzuschneiden. Der Kurs war den meisten unserer Sportler bekannt. Bei entsprechendem Renntempo wird es selektive Felder geben. Diverse Anstiege waren zu überwinden und wir wussten, dass wir Sportler in unseren Reihen haben, den dieser Kurs liegen könnte.
Genaueres kann man vorab nie sagen, weil auch die Tagesform im Nachwuchs eine riesen Rolle spielt. Wenn man die momentane Hitze hier in Berlin wahrnimmt, kann man sich gar nicht mehr vorstellen, was für ein "Sauwetter" zum Meisterschaftstag den Rennern das Leben schwer machte. Regen, Kälte und rutschige Straßen waren nicht so optimal für die meisten Sportler. Einem aus unserer Mannschaft haben diese Wetterbedingungen voll in die Karten gespielt. Yannik Stehlin U19, ein Sportler der meist bei heißem Wetter Probleme bekommt, fuhr das Rennen seines Lebens. Trotz zweimaligen Radwechsels, gelang es ihm immer wieder ans Feld ranzufahren, was bei diesem bergigen Profil eine echte Meisterleistung war. Völlig verdreckt und nass war Yannik dann noch einer der Initiatoren der Spitzengruppe, die bis zum letzten Anstieg zusammen blieb. Dort versuchte er dann eine entscheidende Attacke zu setzen, um die Gruppe auseinander zu reißen. Dies gelang unserem Sportler auch, allerdings zeigten sich Mitstreiter in besserer Verfassung als erwartet. So fuhr Yannik, allein ins Ziel kommend, als 6.der Deutschen Meisterschaft über den Zielstrich. Damit lag er noch vor dem mittlerweile zweifachen Deutschen Meister (EZF u.Berg) und Europameister im Zeitfahren Lennard Kemna vom RSC Cottbus. Nicht Wenige hielten Yannik für den besten Renner dieser Meisterschaft, der wohl noch weiter vorn gelandet wäre, wenn er es auf einen Zielsprint, aus dieser kleinen Gruppe heraus, es hätte ankommen lassen. Jedenfalls war es ein beeindruckender Auftritt, der nach dem Deutschen Vizemeistertitel von Max Schachmann 2012, wieder für Aufsehen auf der Straßen-DM gesorgt hat.
Im Rennen der U17 männlich ging es nicht ganz so turbulent zu. Das kam unseren Sportlern auf diesem Kurs eher entgegen. So gelang Karlo Brüser auf dieser anspruchsvollen Strecke ein hervorragender 10. Platz. Unter diesen Bedingungen eine Überraschung. Auch der 18. Platz von Joe Grabowsky, aus dem fast 100 Mann starken Feld heraus, kann sich wirklich sehen lassen.
Bei den Mädchen dieser Altersklasse waren wir wieder durch Luise Ollick vertreten. Luise wurde im vergangenen Jahr völlig überraschend 6. bei den Deutschen Meisterschaften. Auch dort war ein bergiger Kurs zu absolvieren. In diesem Jahr, als junger Jahrgang der U17, konnte sich die junge Sportlerin einen sehr guten 12. Platz sichern und somit nachweisen, dass derartige Strecken ihr liegen. Man darf schon gespannt sein, wie sich die Entwicklung im kommenden Jahr für Luise in der Trainingsgruppe Bräunig fortsetzt.
Das 109 Sportler starke Feld der U15 Schüler wurde durch Attacken auch recht schnell auseinander gepflückt. Wie immer in dieser Saison war auch unser Fabian Dreier dabei. Auch wenn es nicht bis ganz nach vorn am Ende reichte, hat Fabian auch mit seinem 11. Platz bei dieser Deutschen Meisterschaft unterstrichen, dass er zur deutschen Spitze in seiner Altersklasse zählt und praktisch auf jedem Terrain erfolgreich fahren kann.
In allen ausgeschriebenen Altersklassen U15/U17/U19 männlich, ist es uns gelungen, Sportler unter die ersten 10 zu bringen. Dazu der 12. Platz von Luise. In der Breite eine sehr gute Deutsche Straßenmeisterschaft auf dieser sehr anspruchsvollen Runde (…für uns "Flachlandtiroler").
Am gleichen Wochenende Ende Juni, trafen sich auch die besten U23 Zeitfahrer Deutschlands zur Deutschen Einzelzeitfahrmeisterschaft. Max Schachmann Team Giant Shimano, holte sich nach 2012, seinen zweiten Deutschen Vizemeistertitel, nun eine Altersklasse höher. Seine Titelträume konnten leider nicht in Erfüllung gehen, da Max im Vorfeld mal wieder mit einer Erkältung zu kämpfen hatte. Den Sieg holte sich Nils Pollit vom Team Stölting in dem auch unser Max Werda so erfolgreich fährt. Neben diesem Erfolg konnten die Jungs von Jochen Hahn sich auch den Titel bei der U23 DM Straße sichern. Hier gewann Max Walscheid vor Phil Bauhaus, der auch dem Jahrgang 1994 von Max Schachmann entstammt. In diesem Rennen der U23 belegte Max Beyer vom SC Berlin den 9. Platz. Eine überraschende Platzierung, zumal Max sich eher auf die Bahn konzentriert.