IMPRESSIONEN EINES ERLEBNIS- UND ERFOLGREICHEN MALLORCA-TRAININGSLAGERS

Ein Trainingslager der Superlative liegt hinter uns. Es war perfekt, komplex geplant und organisiert, sowohl im Vorfeld, als auch vor Ort.

Nicht umsonst haben sich die beteiligten Sportler bei ihrem Trainer Michael Bräunig mit ein paar feinen Geschenken bedankt.

Wir hatten Glück mit genialem Wetter. Es konnte teilweise sogar in Kurz gefahren werden. Die Temperaturen lagen zwischen 13 und knapp über 20 Grad. Alle Sportler waren hochmotiviert. Keiner hat sich, vor den sich stetig steigernden Trainingsbelastungen, versucht zu drücken.

Vor 5 Jahren fand unser letztes Trainingslager auf Mallorca statt. Damals noch mit den heutigen Stars und Aushängeschildern unseres Vereins Max Werda und Max Beyer. Die lieferten sich tolle Kämpfe am Berg. Diese beiden Jungs zogen auch damals schon voll durch.

Andere Sportler standen schon öfters mal früh beim Trainer am Tisch und klagten über Übelkeit, Mattigkeit und andere gesundheitliche Probleme. All das gab es in diesem Jahr nicht. Ganz im Gegenteil, einige Sportler sind mit Erkältungen angereist und haben sich trotzdem voll in die Gruppe integriert. Schwäche zeigen wollte keiner.

Die Belastungen waren wohl überlegt, genau abgestimmt zwischen den einzelnen Altersklassen und Geschlechtern. Anfänglich wurde an der Grundlagenausdauer gearbeitet. Der Übergang zu intensiveren Einheiten wurde trotzdem relativ schnell vollzogen. Schließlich waren wir auf Mallorca und mussten die dortigen Gegebenheiten nutzen. Die verschiedenen Berge sind unterschiedlich in die Trainingsplanung eingebaut worden. Selten am Anfang, dafür meistens in der Mitte bzw. am Ende der Einheit. Am Ende ist mental natürlich am besten, da der Rückweg zur Unterkunft überschaubar war. Allein das Bergtraining zu trainieren, sich an diese Form des Wettkampfes zu gewöhnen, war die wichtigste Erfahrung für die Sportler. Renner die am Anfang bei 10 km Anstiegen z.B.7 Minuten "gefressen" hatten, wurden am Ende des Trainingslagers dort Bergkönig. Mit jedem Tag konnte man die sportlichen Entwicklungen jedes Einzelnen, gerade am Berg, sehen.

Keiner unserer Teilnehmer muss in dieser Saison irgendeinen Anstieg während der deutschen Rennen fürchten. Alle Berge wurden auf Endkampf gefahren. So waren diverse Möglichkeiten da, um Bergkönig des Tages zu werden. Anfänglich überraschte Enno Schmidt, der noch vor einiger Zeit keinen Berg hoch kam, mit zwei Erfolgen am Berg. Unser Junior hat in den vorausgegangenen Wochen sehr bewusst auch an seinem Gewicht gearbeitet. Joe Grabowsky, der Zweitjüngste im Lager, schaffte es auch mehrmals Bergkönig zu werden. Ideale Körpermaße und seine Leichtigkeit am Berg beeindruckten die Verantwortlichen sehr.

Julian Witt, der nur 1 Woche dabei war, weil er danach mit der Nationalmannschaft 3 Wochen Mallorca zu absolvieren hatte, trug sich auch in die Liste der Bergkönige ein. Auch dieses Finale am Luc zwischen Joe Grabowsky und Julian Witt war ein Highlight. Malte Jürss der der angriffslustigte Sportler des Trainingslagers war, konnte die Königsetappe nach Soler in überragender Manier gewinnen. Gefolgt von dem wohl ausgeglichensten Rennfahrer vor Ort Wilhelm Winkler. Immer dabei, wenn es nach oben ging, sich vor keiner Führung scheuend. Auch Karlo Brüser schaffte es, trotz Knieproblemen, Bergkönig zu werden. Auch der Junge glänzte wieder mit seiner 1 A Trainingseinstellung. Nach anfänglichen Problemen gelang es auch Til Schuster sich in die Liste der Bergkönige einzutragen. Schon bemerkenswert, zumal die Größe von 2,03 m und über 80 kg nicht gerade ideale Masse für Bergziegen sind. Stabil immer wieder vorn in den Bergen dabei, zeigte sich auch Yannik Stehlin. Zumal auch hier Knieprobleme nicht gerade förderlich waren. Unser Späteinsteiger Jan Eric Schlaubitz, der erst in der U17 überhaupt sein erstes Rennen gemacht hatte, konnte sich größtenteils auch vorn in den Bergen zeigen. Herausragend war sein dritter Platz auf der Königsetappe/Puik Major. Diese Königsetappe umfasste an diesem Tag 1700 Höhenmeter.

Jede Etappe wurde nach den unterschiedlichen Bergwertungen auch auf Sieg zum Ziel gefahren. Hier überzeugte auf unterschiedliche Art und Weise Til Schuster. Rund 15 km vor dem Ziel übernahm er die Initiative und machte das Rennen mit unterschiedlichen Partnern von vorn schnell. Eine nahezu ideale Zeitfahrposition wurde eingenommen und dann ging die Post ab. Er gewann diverse Rennen im Sprint, als auch allein dem Ziel entgegen eilend. Auf clevere Art und Weise holte sich auch Alex Hinz seinen Sieg im Ziel. Die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. Kaum aufgefallen aber immer stabil dabei war Pepe Kunert. Dieser Sportler hat in den vergangenen Wochen eine tolle Entwicklung genommen. Wir sind gespannt, was der blonde Bursche in der Rennsaison leisten kann.

Willem Pönitz, auch schon ein Dino unseres Vereins, überzeugte durch einige gute Bergankünfte. Musste sich mit einem schmerzenden Zeh rumplagen, aber war wie immer nicht kaputt zu bekommen.

Unsere beiden Mädchen bildeten ein geniales Trainingspaar. Haben alle Belastungen sehr gut aufgenommen und besonders bei Luise Ollick waren große Fortschritte zu sehen, die sich im Verlaufe der Saison auszahlen werden. Marte Zeja hat kämpferisch immer alles gegeben. In enger Kommunikation mit Trainer Bräunig wurde sich genau abgestimmt, wann für unsere Rennfahrerinnen mal etwas rausgenommen wurde.

Natürlich musste am Ende des Trainingslagers noch die 200 km Marke geknackt werden. Es war spannend wie ein Krimi, bis sich dann Yannik Stehlin und Til Schuster absetzen konnten. Die Gruppe dahinter mit Enno Schmidt, Wilhelm Winkler und Malte Jürss konnte die Beiden nicht mehr erreichen. Erkennbar war auch der Zusammenhalt der einzelnen Rennfahrer in der Gruppe. Da wurde clever taktiert und eine förderliche Rennatmosphäre geschaffen.

Til siegte am Ende vor Yannik und irgendwie wurde es dann auch traurig, weil wir wussten jetzt sind diese tollen Tage auf der Insel bald vorbei.

Insgesamt hatten wir rund 10 Berge in den Tagen befahren. Waren in zwei Dreierblocks und zwei Zweierblocks unterwegs. Dazwischen lagen die KB Tage. Jeden Abend zog sich Trainer Bräunig für 1-2 Stunden zurück und klügelte genau die nächste Tagesetappe aus.

Unsere U17 Sportler sind zwischen 120 und 170 km gefahren. Die Junioren zwischen 120 und 200 km. Keiner wurde überfordert, sondern lediglich behutsam an seine Grenzen geführt. Es waren harte Anstrengungen und trotzdem wurde viel gelacht.

Wir hatten, so komisch es klingt, alle großen Spaß, weil vor allem die Harmonie stimmte und ein "Wir-Gefühl" sich mit Freude auf die Rennsaison entwickelt hat. Jeder war für den anderen da.

Jeden Morgen wurde Frühsport mit ein zwei Ausnahmen durchgeführt. Solche Elemente wie "Standwaage" und "Krüppeleiche" sorgten schon am Anfang des Tages für Spaß. Es musste auch keiner durch den Trainer geweckt werden. Zu 99 Prozent standen alle pünktlich vorm Hotel und dann wurde am Strand zum Gymnastikpunkt gejoggt.

Jeden Abend nach dem Abendbrot fand eine genaue Auswertung des Tages statt. Hier sprachen nicht nur die Verantwortlichen, sondern vor allem war auch die Meinung der Sportler war gefragt. Auch diese Maßnahme erzeugte immer Freude und es wurde viel gelacht.

Nach der letzten Trainingseinheit wurde auch der beste Sportler des Trainingslagers gekürt. Hier kam es zu einer geheimen Abstimmung. Jeder Teilnehmer sollte einen Sportler aufschreiben. Etwas überraschend und doch verdient gewann Wilhelm Winkler, gefolgt von Til Schuster und Platz drei teilten sich Malte Jürss und Robby Hartwig.

Ein Dank gilt auch Robby Hartwig, der unserem Verein seit 2004 angehört. Der junge Mann hat zuletzt die Übungsleiterlizenz C abgelegt, unterstützt seit einiger Zeit Klaus Wagner und war im Trainingslager eine große Stütze bei der Umsetzung der anstehenden Aufgaben. Außerdem hat er alle Trainingskomplexe voll durchgezogen und wir haben wohl den besten Robby Hartwig aller Zeiten gesehen.

Beim Schreiben dieser Zeilen empfindet man Wehmut, weil die Erinnerungen an dieses tolle Trainingslager wieder zurück kommen.

Wir möchten uns bei allen Sportlern bedanken und sagen, dass wir stolz auf euch sind. Was ihr in den Tagen auf Mallorca geleistet habt, war großartig. Ein Dank gilt auch euren Eltern, die die ganze Sache euch finanziert haben.

Jetzt hoffen wir auf schöne Erfolge. Möge jeder seine persönlichen Ziele erreichen und vor allem zufrieden sein.