Zu den NDM der U16 und U20 in Hamburg reiste in diesem Jahr ein kleines aber schlagkräftiges Team des SC Berlin. Für einige Athleten sollten die Meisterschaften auf der Jahnkampfbahn den Abschluss und Höhepunkt der Sommersaison bilden. Andere hofften in letzter Sekunde doch noch eine Norm für die wenige Wochen später stattfindenden Deutschen Jugendmeisterschaften erfüllen zu können. Dies gelang nicht allen - aber einigen von ihnen.
U16-Staffel beendet die Saison als Norddeutscher Meister
Den Höhepunkt eines ersten, sehr langen Wettkampftages bildete aus SCB-Sicht die 4x100m Sprintstaffel der Jungen U16. Das Quartett bestehend aus Supawat Yotkantho, Vincent Langner, Moritz Schröder und Ole Kabitschke (Druck/Krabi) reiste mit der stärksten aller Vorleistungen als Favorit nach Hamburg. Entsprechend groß waren die eigenen Erwartungen und der Druck auf das Team. So liefen am Ende die Wechsel dieses Mal nicht problemfrei - insbesondere beim letzten Wechsel verlor man einiges an Zeit und Boden. Schlussläufer Ole glich seinen Ablauffehler aber wieder aus, indem er zur Konkurrenz nicht nur wieder aufschloss sondern auch das Rennen und damit den Titel auf der Zielgeraden in 46,29s zurück erkämpfte. Für die Staffel, die in diesem Jahr mit 45,50s die sechstschnellste Zeit deutschlandweit lief, war es der letzte Auftritt. Bei den Deutschen Meisterschaften ist das Quartett nicht startberechtigt, da Startläufer Supawat trotz aller Bemühungen die deutsche Staatsbürgerschaft nicht rechtzeitig erhält. Seit 01.01.2017 sind nach einer Entscheidung des DLV nur noch deutsche Staatsbürger berechtigt an Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Angesichts der Tatsache, dass Supawat bereits im letzten Jahr die Staffel bei den DJM lief und absehbar war, dass aufgrund der Dauer der Staatsbürgerschaftsverfahren Härtefälle entstehen würden, nur schwer vermittelbar. So muss in diesem Falle das ganze Team zuhause bleiben. Sicherlich kein Argument junge Athleten für eine Sportart zu begeistern.
Zwei Silbermedaillen und zwei Last Minute Tickets
Für die nächsten Wochen planen können hingegen Daniel Eibenstein (Druck) und Ole Kabitschke. Beide buchten im letzten Moment ihr Ticket für die Deutschen Jugendmeisterschaften U18 bzw. U16.
Ole blieb in der Altersklasse M15 als Sieger seines 80m-Hürden Vorlaufes in 11,32s unter der geforderten Norm von 11,40s. Und anders als zwei Wochen zuvor, als der Rückenwind in Königs Wusterhausen zu stark war, spielten dieses Mal die äußeren Bedingungen mit. Im Endlauf erwischte Ole keinen guten Start und blieb in 11,70s als Sechster hinter seinen Möglichkeiten zurück. Ganz anders erging es Supwawat Yotkantho, der sich mit der gleichen zeit für das Finale qualifiziert hatte. Dort platzte bei ihm noch einmal der sprichwörtliche Knoten und er steigerte seine Bestzeit erneut auf gute 11,16s und kürte sich zum Norddeutschen Vizemeister. Wenn auch dies wieder mit einem weinenden Auge, könnte er mit der Zeit doch auch bei den DJM eine gute Rolle spielen.
Im Weitsprung der männlichen Jugend U20 sollte es bis zum letzten Versuch dauern bis Daniel Eibenstein doch noch vor Freude jubeln konnte. 6,73m hatte der U18-Athlet in dieser Saison bisher in die Grube gebracht. Das waren 7 Zentimeter zu wenig um im Weitsprung an den Deutschen Jugendmeisterschaften teilnehmen zu dürfen. Auch in Hamburg verlief der Wettkampf für ihn zunächst schwer. Nach schwächeren Sprüngen in den ersten Durchgängen gelang ihm erst im dritten Durchgang mit 6,63m gerade noch eine Weite die den Einzug in das Finale der besten Acht bedeutete. Auch dort dauerte es bis zum letzten Versuch. Dort trotzte Daniel dem einsetzenden Regen, nahm noch einmal alle Energie zusammen und landete erst nach 6,85m. Er erfüllte damit nicht nur die Norm sondern rollte das Feld von hinten auf und ersprang sich am Ende noch die Silbermedaille.
Leider ohne erhoffte Norm blieben Dario Stephan im Weitsprung der Jugend U20 und Vincent Langner im Weitsprung der Jugend U16. Beide sind allerdings als teil der U18-Staffel bzw. im Sprint dennoch bei den DJM U18 im Einsatz.