Mit dem Heimvorteil im Rücken konnten die Athleten des SC Berlin am Wochenende bei den Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften der Jugendlichen U20 und den Berliner Hallenmeisterschaften der 14- & 15-jährigen im Sportforum mehr als überzeugen. Insgesamt 20 Medaillen - darunter 5 mal Gold, 6 mal Silber und 9 mal Bronze - gewannen die Nachwuchsathleten SCB und erreichten damit bereits jetzt, vor den noch ausstehenden Meisterschaften der Männer, Frauen und U18, die starke Bilanz aus dem Vorjahr (22 Medaillen) schon fast. Doch auch über die Medaillen hinaus, sorgten viele persönliche Bestleistungen und weitere gute Platzierungen für Begeisterung. Stark präsentierten sich die SCBer traditionell vor allem in den Sprints, wo sie in 5 von 6 Finals vertreten waren, sowie in den Sprungdisziplinen.
Zwei Mal Medaillen-Sweep in der M15 - Kurschus dreifacher Titelträger
14 von 20 Medaillen gingen an den zwei Wettkampftagen allein auf das Konto der männlichen Jugend U16. Bei den 14- und 15-jährigen Jungen ist der SC Berlin einer der leistungsstärksten Vereine Berlins. Das zeigte sich auch darin, dass bei den Jungen M15 gleich in zwei Disziplinen ein Medaillen-Hattrick gefeiert werden konnte: Im Hürdensprint setzte sich Julian Schröder (Druck), mit seiner Bestzeit von 8,47s derzeit einer der schnellsten Hürdensprinter seines Alters in Deutschland, in 8,71s durch. Auch ein Fehler an der letzten Hürde, der ihn ins Straucheln brachte, konnte seinen Sieg nicht verhindern. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Daniel Eibenstein und Wilhelm Kurschus (beide Druck) in 8,84s bzw. 9,06s. Im Hochsprung gelang angeführt von Wilhelm Kurschus, der am Ende in einer Ein-Mann-Show seine Bestleistung bis auf 1,72m schraubte, sogar ein Vierfacherfolg. Auch Daniel Eibenstein (1,65m) , Till Krebs (1,62m) und Julian Schröder (1,59m) stellten auf den Plätzen dahinter persönliche Bestleistungen auf. Während Wilhelm Kurschus im Kugelstoßen mit 13,36m und im Weitsprung mit 6,24m seinen zweiten und dritten Titel gewann, machte sich Daniel Eibenstein mit einem weiteren 2. Platz über 300m in 39,35s gewissermaßen zum Kronprinzen. Till Krebs sammelte mit 5,46m als Dritter im Weitsprung eine weitere Medaille, während der Berliner Meister im Hürdensprint, Julian Schröder, mit einer Steigerung auf starke 7,49s über 60mdiese nur um 1 Hundertstelsekunde verpasste.
Bei den 14-jährigen Jungen gewannen Julian Molkenthin und Vincent Langner (beide Krabi) jeweils zwei Medaillen. Mit 1,56m wurde Julian 2. im Hochsprung nachdem er tagszuvor bereits mit 5,15m 3. im Weitsprung werden konnte. Dort verpasste Vincent Langner als 4. mit 5,13m die Medaillenränge noch knapp, konnte sich aber über Bronze im Hochsprung mit 1,51m und im 60m-Sprint, wo er in 7,91s erstmals die 8-Sekundenmarke knackte, freuen. Fabian Ritter (Krabi) wurde 5. im Weitsprung (4,81m) und im Kugelstoßen (9,02m)
Die 14-jährigen Mädchen von Trainer Johannes Staude mussten einige krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle verkraften. Dennoch konnte Nele Reisener im 60m-Sprint als 4. mit einer neuen Bestzeit in 8,41s glänzen. Im Weitsprung gelang ihr als Zweite mit 4,89m der Sprung auf das Siegertreppchen. Allerdings verletzte sie sich während des Wettkampfes unglücklich und konnte ins weitere Geschehen und auch in den Hochsprung am Folgetag nicht mehr eingreifen. Nina Dethloff (Staude) belegte mit 4,45m Rang 7 im Weitsprung.
Eileen Lachmann bezwingt ihre Schwester Carolin - Dario Stephan überraschend stark
In der männlichen und weiblichen Jugend U20 wurden die Meistertitel unter den Berliner und Brandenburger Athleten gemeinsam vergeben. Die Meisterschaften nutzten einige junge SCB-Talente, die eigentlich noch der Altersklasse U18 angehören, um sich gegen die ältere Konkurrenz zu messen und in Szene zu setzen.
Wie schon im Vorjahr war das Zwillings-Duo aus Carolin und Eileen Lachmann (beide U18/Druck) im 60m-Sprint der weiblichen Jugend U20 erneut das Maß der Dinge. Während sich im letzten Jahr allerdings Carolin den Titel sicherte, tauschte Eileen dieses Mal die Reihenfolge und schnappte in Bestzeit (7,72s) ihrer Schwester Carolin (7,75s) erstmals den Titel vor der Nase weg. Ihre Zeit bachte Eileen aktuell auf Platz zwei der deutschen Jahresbestenliste U18.
Die Chance zur Revanche bietet sich für Carolin allerdings schon in der kommenden Woche, wo der Sprint-Thron der U18 zu besetzen ist. Eine weitere Medaille erkämpfte sie sich zudem im Weitsprung der weiblichen Jugend U20. Dank einer Steigerung im richtigen Moment auf 5,58m im letzten Sprung sicherte sie sich hier die Bronzemedaille.
Für Verblüffung sorgte indes U18-Sprinter Dario Stephan (Druck). Dieser schraubte als Sieger im Vorlauf seine Bestzeit auf 7,22s. Damit erreichte er nicht nur die avisierte Finalteilnahme sondern erkämpfte sich dort überraschend die Bronzemedaille in 7,24s.
Am kommenden Wochenende geht die Medaillenjagd weiter. Dieses Mal bei den Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften der U18 und der Männer & Frauen in Potsdam. Einen Einsatz haben die Männer aber bereits hinter sich gebracht. In der in diesem Rahmen ausgetragenen Meisterschaft der 4x200m-Staffeln gab es zum Abschluss der Wettkampftage Bronze für Fabian Wagner, Christopher Sonntag, David Jahnke und Arvid Reddmann (alle Druck) in 01:32,70min. Dabei ging es im Rennen um Silber nach einem taktischen Fehler des SCB-Quartetts gegen den SCC II äußerst knapp zu. Schlussläufer Arvid Reddmann konnte den Rückstand aber nicht mehr ganz aufholen. Ehre gebürt vor allem U18-Athlet David Jahnke, der mit einem Hechtsprung zur Stabübergabe den letzten Wechsel und damit die Medaille rettete.